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Aktuelles aus der Fischerwelt

Nationaler Tag der Fische 26.08.2023: «Sei ein Hecht!»
Die Biodiversität im und am Wasser steht im Zentrum des Tags der Fische am 26. Au-gust 2023. Der Schweizerische Fischereiverband weist mit Nachdruck auf die Gefahr hin, dass die aquatische Biodiversität schlicht vergessen wird. Deshalb steht der Tag der Fische unter dem Motto „Sei ein Hecht für Biodiversität“. Es finden dazu auch einige regionale Veranstaltungen statt.
Nationaler Tag der Fische 26.08.2023: «Sei ein Hecht!»

Der alle zwei Jahre stattfindende Tag der Fische will die breite Bevölkerung für den Lebensraum der Gewässer und Fische interessieren und begeistern. Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV freut sich über die zunehmende Sensibilität der breiten Bevölkerung für die Biodiversität. Das ist eine gute Voraussetzung für die Verbesserung der Lebensgrundlagen für die Natur. Am Beispiel der Fische kann gut aufgezeigt werden, wie wichtig Biodiversität ist. Die damit verbundenen Aufgaben sind vielfältig.

Ernsthaft … mit Augenzwinkern

„Sei ein Hecht für die Biodiversität“: Mit diesem Motto verbindet der SFV den Hecht als Fisch des Jahres 2023 und Zivilcourage. „Mit einem Augenzwinkern fordern wir zu Mut und Engagement auf, dass die aquatische Biodiversität in den Regionen der Schweiz mehr Beachtung und Rücksicht erhält“, sagt Roberto Zanetti, Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes. Und fügt an: „Auch politisch müssen wir hart für die Biodiversität kämpfen.“   

Fische schreien um Hilfe!

Dies ist bitter nötig, denn mehr als ein Drittel aller einheimischen Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Besonders hoch ist der Anteil bedrohter Lebensräume und Arten in Gewässern und Feuchtgebieten. Aber selbst der Hecht, der sich selbstbewusst nimmt, was er will und an der Spitze der Ernährungskette steht - selbst dieser Fischart macht vieles zu schaffen. Dazu gehören verbaute Ufer, Klimaerwärmung, fehlende Fischgängigkeit oder Pestizide.

Regionale Veranstaltungen

Lokale Fischereivereine, regionale und kantonale Fischereiverbände nehmen den Tag der Fische als Anlass zur Durchführung von Publikumsveranstaltungen. Das Spektrum dabei ist sehr breit. Zum Beispiel ein Familienfischen in Birsfelden, ein Information- und Erlebnisanlass im Oberaargau, ein grosser Informations- und Familienevent in Genf, eine Standaktion in Altendorf, Fliegenfischen im Wallis usw.   

Grosser Handlungsbedarf

Zum Tag der Fische ruft der Schweizerische Fischerei-Verband Politik, Wasserwirtschaft, Behörden und Bevölkerung zum Handeln auf. Die Biodiversität muss für die Fische vor allem in sechs Bereichen verbessert werden:

  • Renaturierung: Die Schweiz braucht mehr Renaturierungen, was mit entsprechendem Platzbedarf verbunden ist. Bei der Renaturierung sind in den Kantonen Wege zu finden, um Natur, Hochwasserschutz, Siedlungsentwicklung und wirtschaftliche Nutzung miteinander zu verbinden.
  • Freie Fischwanderung: Für viele Fischarten sind Wanderungen im Wasser für die Fortpflanzung von existenzieller Bedeutung. Nach wie vor bilden zu viele Stauwehre für die Wasserkraftnutzung nicht überwindbare Hindernisse. Die gesetzlich verankerte Gewährung der freien Fischwanderung in Bächen und Flüssen ist kraftvoll mit Investitionen voranzutreiben.
  • Wasserqualität: Verschmutzungen aus Siedlungen, Industrie, Landwirtschaft, Mikroverunreinigungen und Pestizide beeinträchtigen die Wasserqualität, beschleunigen das Insektensterben, was die Nahrungsgrundlage der Fische dezimiert. Auch nach der Pestizidabstimmung hat die Qualität des Wassers hohe Bedeutung. Zu schaffen machen den Fischen auch aufgrund des Klimawandels die gestiegenen Wassertemperaturen und die fehlende Beschattung.
  • Gesunde Ernährung: Fische gehören zu den gesündesten Lebensmitteln. Mehr Fische aus gesunden, einheimischen Gewässern bedingen lebenswertes Wasser, freie Fischwanderung und natürliche Gewässerräume (siehe oben).
  • Wasser(kraft)nutzung: Der Schweizerische Fischerei-Verband wehrt sich nicht gegen die Nutzung des Wassers für die Energieproduktion oder die Freizeit. Aber bei der Abwägung der verschiedenen Bedürfnisse ist der Natur mehr Gewicht beizumessen. Stichworte dazu sind Restwassermengen, Geschiebehaushalt, Schwall-Sunk und - auch hier wieder - Rückbau von Wanderhindernissen.


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